
“Iss deinen Spinat auf und du wirst so stark wie Popeye” – Diesen Satz haben bestimmt viele von uns als kleines Kind zu hören bekommen. Popeye ist vor Allem für seine überirdischen Kräfte bekannt, die er aus dem Spinat bezieht und die ihm dabei helfen seine Gegner zu besiegen. Spinat wurde früher als das Stärkungsmittel schlechthin gesehen, da man glaubte, dass Gemüse hätte mit 35mg Eisen einen überdurchschnittlich hohen Eisengehalt. Tatsächlich steckt in Spinat etwas weniger Eisen als früher angenommen. Das macht das Gemüse aber noch lange nicht schlechter, denn mit seinen gesunden Inhaltsstoffen schafft es der Spinat unseren Tagesbedarf an zahlreichen Vitaminen und Mineralstoffen zu decken.
Die Herkunft, Eigenschaften und Geschichte von Spinat
Spinat (Spinacia oleracea) gehört zur botanischen Familie der Gänsefußgewächse. Insgesamt gibt es rund 50 verschieden Spinatsorten. In der Praxis wird das Blattgemüse aber nur anhand seiner Anbauzeit unterschieden: Frischen Spinat gibt es bei uns ab März bis November zu kaufen. Demnach unterscheidet man zwischen Frühlings- und Winterspinat. Der Frühlingsspinat hat besonders zarte und kurzstielige Blätter und ist auch als Blattspinat bekannt. Der Winterspinat ist wesentlich kräftiger und wird mit seinem Wurzelansatz als ganze Blattrosette geerntet. Der sogenannte Wurzelspinat eignet sich daher perfekt zum Blanchieren.
Der Spinat kommt ursprünglich aus dem Nahen und Mittleren Osten und wurde dort aus wildem Spinat gezüchtet. Es wird vermutet das die gezüchtete Form von den Arabern nach Spanien gebracht wurde, wo man dem Zuchtspinat den Namen “espinaca” gab. Aus diesem Namen ließ sich der heutige Name des Blattgemüses ableiten. Von da an wurde der Spinat in weiten Teilen Europas immer beliebter. Mittlerweile gibt es Spinat weltweit zu kaufen. Angebaut wird das Gemüse aber vor allem in China, Frankreich, Italien und Belgien.
Die Inhaltsstoffe von Spinat
Früher war man der Meinung, dass Spinat die halbe Apotheke ersetzen kann und tatsächlich könnte er das auch, denn der Spinat kann dazu beitragen unseren täglichen Bedarf an gewissen Vitaminen und Mineralstoffen zudecken. So ist das Blattgemüse reich an Vitamin C, K, B2 und Betacarotin. Es enthält aber auch nennenswerte Mengen an Kalium, Kalzium und Magnesium. Der wahrscheinlich bekannteste Inhaltsstoff in Spinat ist Eisen. Spinat galt früher als die Eiweißquelle schlechthin und wurde deshalb früher gerne Kinder und Jugendlichen serviert, um ihren Eiweißbedarf zu decken. Man glaubte, dass in 100 Gramm Spinat satte 35 Milligramm Eiweiß stecken würden. Ganz so hoch ist der Eiweißgehalt dann aber doch nicht – Spinat enthält nur 3,5 Milligramm Eiweiß auf 100 Gramm. Der Glaube es würde mehr Eiweiß in Spinat stecken resultiert aus einem Übertragungsfehler, den Forscher im 10 Jahrhundert gemacht haben. Mit seinen 3,5 Gramm Eiweiß ist Spinat aber trotzdem noch eisenreicher als viele andere Gemüsesorten. In 100 Gramm Tomaten sind zum Beispiel nur 0,6 Gramm Eisen enthalten.
Die Wirkung von Spinat auf unseren Körper
Das grüne Blattgemüse hat einige positive Auswirkungen auf unseren Körper. Es stärkt unser Herz-Kreislauf-System, schützt unsere Zellen vor oxidativen Stress und senkt das Risiko für Krebs und Diabeteserkrankungen. Darüber hinaus fördert Spinat aufgrund seines hohen Eiweißgehalts den Muskelaufbau und das Muskelwachstum.
Spinat in der Küche
Es gibt viele Möglichkeiten Spinat in der Küche einzusetzen. Junger Blattspinat eignet sich in seiner rohen Form ideal für Salate, Suppen und Smoothies, während der Winterspinat sich gut in Eintöpfen, Aufläufen oder als Füllung für Rouladen oder Ravioli macht. Damit möglichst wenig von den Inhaltsstoffen oder dem Geschmack verloren gehen sollte der Winterspinat aber nur für wenige Minuten gegart oder blanchiert werden. Außerdem sollte bei der Zubereitung darauf geachtet werden den Spinat erst kurz vor der Verwendung zu waschen, damit er frischer und knackiger schmeckt.
Kauf und Lagerung von Spinat
Genau wie der Mangold ist auch der Spinat kein Freund vom Lagern. Im Kühlschrank mag der Spinat es nicht so gern und hält es dort auch nicht länger als zwei Tage aus. Deshalb solltest du ihn am besten direkt nach dem Kauf verarbeiten und verzehren.
Beim Spinatkauf muss vor Allem auf eins geachtet werden – die Blätter: sind schlapp und weisen gelbe Ränder auf, dann lass besser die Finger davon weg, denn ein guter Spinat hat knackig grüne Blätter ohne welke Stellen oder Flecken. Außerdem empfehlen wir dir auf Biospinat zurückzugreifen, da dieser weniger mit Pestiziden belastet ist. Solltest du verpackten, vorgewaschenen Spinat kaufen wollen, dann nimm die Verpackung und den Geruch des Spinats beim Kauf genauer unter die Lupe. Wenn die Verpackung aufgebläht wirkt oder der Spinat leicht nach saurer Milch riecht, ist er nicht mehr zum Verzehr geeignet und sollte daher auch nicht gekauft werden.

