Chicorée – bitter und gesund

Der Chicorée ist nicht gerade das beliebteste Gemüse der Deutschen. Schuld daran ist der bittere Geschmack. Allerdings genau dieser sorgt dafür, dass das Gemüse so gesund ist. Zudem kann man aufgrund des bitteren Geschmacks aus der Wurzelzichorie Ersatzkaffe herstellen.

Die Bitterstoffe sind jedoch nicht das einzige Gesunde an dem Blattgemüse. Chicorée enthält zudem auch viele Vitamine und Mineralstoffe. Daher lohnt es sich auf jeden Fall dem Gemüse eine Chance zu geben.

Die Herkunft, Eigenschaften und Geschichte von Chicorée

Wenn wir heutzutage an Chicorée denken, dann denkt man direkt an die Verwendung der Blätter des Gemüses. Das war jedoch nicht immer so. Früher nutze man nämlich nicht die Blätter, sondern die Wurzeln auch bekannt als Zichorienwurzeln des Gemüses. Diesen schrieb man heilende Wirkungen zu, denn sie galten als schweißtreibend, appetitanregend und abführend. Auch half die Wurzel bei Magen-Darm-Beschwerden und bei Erkrankungen von Galle, Milz und Leber. Besonders beliebt war und ist die Verwendung Wurzel zur Herstellung von Ersatzkaffe, auch Muckefuck genannt.

Der Nutzen der Blätter wurde daher erst relativ spät bekannt. Die Entdeckung der Knospen des Chicorées ist auf die Belgier im 19. Jahrhundert zurück zu führen. Es heißt, dass die Chicorée Wurzeln nach einer erfolgreichen Ernte in einem dunklen Gewächshaus eingelagert hatten. So entdeckten sie nach einer Weile die Knospen, welche uns heute als Chicorée Blätter bekannt sind.

Die blassgelbe Farbe hat das Gemüse seiner Züchtungsart zu verdanken. Denn damit sich der Bitterstoff Intybin bilden kann, muss es im Dunkeln gezüchtet werden.

Angebaut wird das Gemüse mittlerweile überall in Europa, aber auch in Nordafrika und im Orient. Saison hat der klassische blassgelbe Chicorée in den kalten Jahreszeiten und ist daher ein beliebtes Wintergemüse und schmeckt herb, süßlich und zugleich leicht bitter. Der geschmacklich mildere und rötliche Chicorée hingegen hat im Frühjahr Saison. Grundsätzlich lässt sich die Hauptsaison beider Sorten auf Oktober bis April eingrenzen.

Die Inhaltsstoffe von Chicorée

Das Gemüse ist vor allem bei denen bekannt, welche sich Low-Carb ernähren. Denn auf 100 g kommen gerade einmal 16 kcal. Zudem besitzt es keinerlei Fett. Neben den wenigen Kohlenhydraten und Kalorien findet man in Chicorée zudem viele Vitamine und Mineralien. Besonders hervorzuheben sind hierbei Folsäure, Kalium, Carotinoide und Bitterstoffe.

Die Wirkung von Chicorée auf unseren Körper

In dem Wintergemüse stecken viele Inhaltsstoffe, welche sich positiv auf unseren Körper auswirken. Gerade der enthaltene Bitterstoff Intybin beeinflusst unseren Köper auf mehrere Arten. Zum einem wirkt dieser verdauungsfördernd und regt die Produktion der Magensäure an. Auch der Gallenfluss wird verbessert, was vor allem wichtig für die Fettverdauung ist. Weitere positive Wirkungen der Bitterstoffe:

  • regen Bitterstoffe den Appetit an
  • fördern den Speichelfluss
  • führen zu einer erhöhten Insulinproduktion
  • stärken die Abwehrkräfte
  • wirken Fiebersenkend
  • haben eine antidepressive Wirkung
  • können bei Erschöpfung, Müdigkeit und Stress helfen

Chicorée enthält zudem Ballaststoffe und den Zucker Inulin. Beide Inhaltsstoffe können zur Vorbeugungen von Darmerkrankungen, wie z. B. Darmkrebs beitragen. Die hellen Blätter hingegen können harntreiben wirken und spielen daher eine Rolle bei der Regulierung des Säure-Bade-Haushalts.

Chicorée in der Küche

Wie die meisten Gemüsesorten lässt sich auch der Chicorée auf verschiedene Weisen zubereiten. So kann man ihn kochen, braten, dünsten oder auch roh verzehren. Am beliebtesten jedoch ist die Zubereitung des Gemüses zu einem Salat mit einem Honig oder Fruchtsaft-Dressing, wie z. B. Chicorée-Orangen-Salat oder Chicorée-Salat mit Mandarinen.

Um den bitteren Geschmack des Chicorées abzumildern, hat man zwei Möglichkeiten:

  1. Den Strunk keilförmig herausschneiden. Hier stecken die meisten Bitterstoffe.
  2. Die Blätter für wenige Minuten in lauwarmes Salzwasser oder Milch einlegen. Dadurch wird der bittere Geschmack abgemildert. Allerdings kann so auch die gesunde Wirkung der Bitterstoffe verloren gehen.

Kauf und Lagerung von Chicorée

Chicorée sollte man am besten so frisch wie möglich kaufen. Wie auch bei anderen Gemüsesorten erkennt man die Frische an den Blättern. Diese sollten frisch und knackig aussehen. Wenn man das Gemüse jedoch nicht gleich zubereiten kann, so sollte man es dunkeln und kühl lagern. Licht kann nämlich dazu führen, dass sich der Chicorée verfärbt und schneller verdirbt. Um das zu verhindern, kann man ihn in ein feuchtes Küchentuch einwickeln und im Gemüsefach des Kühlschranks lagern. Unter optimalen Bedingungen kann man ihn so bis zu einer Woche frisch halten.

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