Die Schwarzwurzel ist der ideale Beweis dafür, dass der erste Eindruck oft täuscht: Mit ihrer schwarzen erdigen Schale wirkt sie auf den ersten Blick oft von außen nicht sonderlich attraktiv. Lange Zeit wurde sie deshalb nicht gegessen, sondern nur als Heilmittel genutzt. Doch heute weiß man, dass das Wintergemüse viel mehr zu bieten hat. Kaum ein anderes Gemüse enthält so viele Ballaststoffe wie die Schwarzwurzel. Auch geschmacklich braucht sie sich nicht verstecken.
Die Herkunft, Eigenschaften und Geschichte der Schwarzwurzel
Die Schwarzwurzel gehört, wie der Topinambur, zur botanischen Familie der Korbblütler. Die winterharte, mehrjährige Pflanze wird bis zu 1.30 Meter groß. Das wichtigste ist jedoch unter der Erde zu finden: Das eigentliche Gemüse sind nämlich die Wurzeln der Pflanze. Diese können eine Länge von bis zu 50 Zentimetern, und einen Durchmesser von drei bis fünf Zentimetern erreichen. Von außen ist die Schwarzwurzel braun bis schwarz. Ihr Inneres ist jedoch strahlend weiß und erinnert an den herkömmlichen Spargel. Auch geschmacklich sind sich die beiden sehr ähnlich: Die Schwarzwurzel ist nur etwas nussiger und würziger. Ihre Konsistenz entspricht jedoch mehr der einer Möhre oder Pastinake. Angebaut wird die Schwarzwurzel vor allem in Belgien, Frankreich und den Niederlanden. In Deutschland ist sie von September bis April erhältlich und ist daher auch unter dem Namen “Winterspargel” bekannt.
Ihren Ursprung hat die Schwarzwurzel in Spanien. Aufgrund ihres Aussehens wurde sie jedoch lange Zeit nicht als Gemüse genutzt. Viele wussten nicht, dass sich unter der harten, schwarzen Schale noch ein leckerer, heller Kern verbirgt. Deshalb wurde sie früher ausschließlich als Heilpflanze gegen verschiedene Krankheiten verwendet und hat sich vor allem gegen die Pest und Schlangenbisse als echtes Wundermittel bewahrheitet. Erst im 17. Jahrhundert fand man heraus, dass sich die Schwarzwurzel auch essen lässt. Somit fand sie ihren Weg in die heimischen Kochtöpfe. Heute ist das Gemüse besonders in der kalten Jahreszeit fester Bestandteil vieler Gerichte.
Die Inhaltsstoffe der Schwarzwurzel
Die Schwarzwurzel ist ein echtes Power-Gemüse: außer Bohnen und Erbsen, hat sonst kein anderes Gemüse so viele Nährstoffe wie die Schwarzwurzel. Auf 100 g kommen 17 g Ballaststoffe zusammen. Zudem ist das Wintergemüse reich an Vitamin A, C, und E. Die Vitamine B1 und B2 sind ebenfalls in hohen Mengen vertreten. Die Schwarzwurzel weist außerdem zahlreiche Mineralstoffe und Spurenelemente auf. Bemerkenswert ist zum Beispiel der Hohe Kalium- und Mangan-Anteil. Trotz der vielen Ballaststoffe ist die Schwarzwurzel jedoch keine Kalorienbombe, denn mit nur 17 kcal pro 100 g und 0,4 g Fett ist die Schwarzwurzel sehr Figur-freundlich.
Die Wirkung der Schwarzwurzel auf unseren Körper
Die Schwarzwurzel hat aufgrund ihrer gesunden Inhaltsstoffe eine sehr positive Wirkung auf unseren Körper. Das Kalium unterstützt die Funktion von Muskeln, Nerven und Zellen und ist somit gut für unser Herz und den Herzrhythmus. Das Mangan hilft unserer Leber unseren Körper zu entgiften und Vitamin E schützt unsere Zellen vor schädlichen Sauerstoffverbindungen.
Abgesehen davon wirkt der weiße, milchige Saft in den Schwarzwurzeln sehr beruhigend und sorgt somit für einen guten Schlaf. Der Wirkstoff Allantoin fördert zudem die Wundheilung. Ebenfalls interessant ist, dass der Verzehr von Schwarzwurzeln unsere Konzentration steigert, indem die Gehirnarbeit aktiviert wird.
Die zahlreichen Ballaststoffe und sorgen ferner für eine gute und aktive Verdauung. Allerdings kann der Übermäßige Verzehr aber zu Blähungen oder Durchfall führen. Deswegen sollte man es mit der Schwarzwurzel, so verlockend es auch ist, nicht übertreiben.
Die Schwarzwurzel in der Küche
Schwarzwurzeln sind ein richtiger Allrounder in der Küche: Ob gekocht, gebraten, überbacken oder frittiert, sie lassen sich vielseitig anwenden. Sie passen gut in Suppen, Aufläufe und Eintöpfe. Machen sich aber auch, dank ihres nussigen und würzigen Geschmacks, prima zu Reis oder als Beilage zu diversen Fleischgerichten. Als Rohkost bring die Wurzel zudem etwas Abwechslung in Salate und Dips.
Um an das leckere Fruchtfleisch der Wurzel zu kommen, benötigst du einen Gemüseputzer. Nur so kannst die schwarze Schale leicht entfernen. Außerdem solltest du eine Schürze und Handschuhe dabei tragen, denn beim Schälen und Schneiden der Wurzel tritt ein milchiger, dickflüssiger Saft aus, der die Finger einfärben kann und braune Flecken auf der Kleidung hinterlässt. Diese lassen sich nur sehr schwer auswaschen.
Kauf und Lagerung von Schwarzwurzeln
Beim Kauf von Schwarzwurzel sollte darauf geachtet werden, dass das Gemüse möglichst gerade und unversehrt ist, denn Beschädigungen, wie Brüche oder Einschnitte, führen dazu, dass die Wurzel schneller austrocknet.
Schwarzwurzeln sollten ausschließlich im Ganzen gelagert werden. Dabei sollte weder die Schale entfernt, noch die Wurzel gewaschen werden. Mit Erde oder Sand bedeckt hält das Gemüse – kühl und dunkel gelagert – dann bis zu drei Wochen. Bereits gewaschene aber noch nicht geschälte Schwarzwurzeln lassen sich im Kühlschrank bis zu drei Tage aufbewahren, wenn man sie vorher mit Zeitungspapier einwickelt. Man kann die Schwarzwurzel auch einfrieren. Dafür muss sie aber erst gewaschen, geschält und in kochendem Salzwasser für etwa zwei Minuten blanchiert werden.
Ob deine Schwarzwurzel noch frisch ist, kannst du zu Hause beim Anschneiden erkennen: Tritt milchiger Saft aus, so kannst du sie ohne Bedenken verwenden.
Quellen:
https://www.gesund-vital.de/schwarzwurzeln
https://www.gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/gemuese/schwarzwurzel
https://www.bankhofer-gesundheitstipps.de/wintergemuese-schwarzwurzel-hilft-leber.html
https://www.apotheken-umschau.de/gesund-bleiben/ernaehrung/schwarzwurzel-dunkle-huelle-heller-kern-712925.html