Internationaler Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft

Jährlich wird am 11. Februar zum Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft aufmerksam gemacht. An diesem Tag wird darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig Mädchen und Frauen für die Bereiche Wissenschaft und Technologie sind. Fakt ist: Es geht viel Forschungspotenzial verloren, da es weltweit viel zu wenige gut ausgebildete oder hoch qualifizierte Frauen gibt, die in der Forschung tätig sind.

Immer und überall ist die Rede von der Gleichstellung der Geschlechter. Wir wissen, dass es in vielen Bereichen bereits Fortschritte zu diesem Thema gab. Jedoch gerade in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) sind wir noch weit davon entfernt. Das betrifft nicht nur die Geschäftswelt. Defizite sind bereits auf allen Ebenen des Bildungssystems zu sehen. Das UNESCO-Institut für Statistik berichtete, dass der weltweite Frauenanteil in der Forschungs- und Entwicklungsarbeit gerade einmal bei unter 30 Prozent liegt. 1

Stereotyp “Nerd” schreckt Mädchen ab

Warum ist das so, dass der MINT-Bereich eine Männerdomäne ist? Mangelnde Qualiizierung sei laut Barbara Schwarze, Professorin für Gender und Diversity Studies an der Hochschule Osnabrück und Vorsitzende des Kompetenzzentrums Technik – Diversity – Chancengleichheit, nicht der Grund. Viel mehr sind es die festverankerten “Vorurteile” gegenüber der MINT-Berufe: Technik ist schweißtreibend oder Informatiker sind nur Nerds. Solche Stereotypen schrecken gerade Mädchen ab und gestalten die Berufsfelder unattraktiv. Hinzu kommt noch, dass man als Frau im MINT-Bereich besonders auffällt. Das fängt in jungen Jahren bereits an. Bei Jungs setzt man ein Interesse für Technik vorraus bzw. sieht es als normal an. Interessiert sich hingegen ein Mädchen für den Bereich, so ist das gleich etwas “besonderes”. Im Studium geht genau so weiter. Dadurch, dass es sich bei MINT-Studiengängen um Männerdomänen handelt, fällt man als Frau immer auf und sitzt sozusagen auf dem “Präsentierteller”. Laut Ursula Köhler, Sprecherin der Frauenfachgruppe in der Gesellschaft für Informatik, wechseln viele Frauen nach ein paar Jahren in eine andere Berufsgruppe: “Weil es sehr anstrengend ist, sich in so einer männlich konnotierten Arbeitswelt zu behaupten.” 2

Das Ziel: Mehr Frauen für MINT-Berufe begeistern

Eine Veränderung im MINT-Bereich ist dank massiver Anstrengungen zu sehen. Laut einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit, ist die Zahl der Studentinnen im MINT-Bereich seit 2008 um 75 Prozent gestiegen. Die ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Vielzahl an Initiativen, wie z. B. Komm. mach MINT oder den Girls’Day, zurück zu führen.

Auch unsere Hochschule macht sich für Frauen in MINT-Bereichen stark. Viele Professorinnen setzen sich an der HHN dafür ein, MINT-Fächer für Schülerinnen interessanter zu gestalten. So nimmt die Hochschule z. B. jährlich am Girls’Day teil oder veranstaltet “MINT on your MIND” – Infotage zu Technik- und IT-Studiengängen für Schülerinnen. Das hohe Engagement zeigt sich auch in Auszeichnungen. So wurde Prof. Dr. Nicola Marsden vergangenen Sommer von der MINT Zukunft e. V. zur MINT- Botschafterin des Jahres 2021 ernannt.

Den Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft gibt es bereits seit dem 22. Dezember 2015. Damals wurde er in der Generalversammlung der Vereinten Nationen beschlossen. Die UNESCO und UN-Women richten hierzu in Kooperation mit Partnern jährliche Feierlichkeiten aus.

Quellen:
1 https://www.unesco.at/wissenschaft/artikel/article/11-februar-internationaler-tag-der-frauen-und-maedchen-in-der-wissenschaft
2 https://www.spiegel.de/karriere/mint-faecher-warum-frauen-so-oft-allein-unter-maennern-bleiben-a-1281877.html