Rot­kohl, Rot­kraut oder Blaukraut

Der Kohl ist ein typisch deut­sches und belieb­tes Win­ter­ge­mü­se und trägt je nach Gegend unter­schied­li­che Namen. Cha­rak­te­ris­tisch ist sei­ne appe­tit­li­che Far­be: In rohem Zustand ist der Kohl­kopf blau­vio­lett. In Ver­bin­dung mit Säu­re wird er rot, das bekann­te „Rot­kraut“ ent­steht. Die blaue Far­be ent­steht durch Zuga­be von basi­schen Pro­duk­ten, wie Back­pul­ver oder Natron aber auch durch Zuga­be von Zucker. Gesund machen ihn sei­ne Inhalts­stof­fe. Was die Nähr­stof­fe angeht, ist der rote Kohl dem Weiß­kohl sogar überlegen.

Die Her­kunft, Eigen­schaf­ten und Geschich­te von Rotkohl

Der Rot­kohl ist eigent­lich nur eine wei­te­re Kohl­va­ri­an­te und durch Muta­tio­nen ent­stan­den. Wie auch der Brok­ko­li, Blu­men- oder Rosen­kohl gehört er der Fami­lie der Kreuz­blüt­ler an.

Sei­nen Ursprung hat der der Rot­kohl im Mit­tel­meer­raum und Klein­asi­en. Abstam­men soll er vom wild­wach­sen­den Meer­kohl. Ers­te Auf­zeich­nun­gen zu dem Kohl fand man aus dem 11. Jahr­hun­dert. In Mit­tel­eu­ro­pa wur­de er erst im Mit­tel­al­ter ange­baut und wur­de über die Klös­ter verbreitet.

Bereits damals war der Rot­kohl ein belieb­tes Win­ter­ge­mü­se, da er die Men­schen im Win­ter mit wich­ti­gen Nähr­stof­fen ver­sorgt. Jedoch wur­de der Kohl auch auf­grund sei­ner hei­len­den Wir­kung sehr geschätzt. Aus die­sem Grund war er ein aner­kann­tes Heil­mit­tel und wur­de unter ande­rem bei Haar­aus­fall, Gicht und Ver­dau­ungs­be­schwer­den angewandt.

Das Rot­kraut ist ein geschlos­se­ner Kohl und etwas klei­ner als der Weiß­kohl. Die blau-röt­li­che Far­be erhält der Kohl von dem Farb­stoff Antho­cy­an, wel­cher auch in Blau­bee­ren, Rote Bete und Wein­trau­ben vor­zu­fin­den ist. Rot­kraut schmeckt eher mild und leicht süß­lich. Es gibt ver­schie­de­ne Sor­ten von Rot­kohl. Man unter­schei­det zwi­schen Früh­rot­kohl, Mit­tel­frü­hem Rot­kohl und Herbst- und Dau­er­rot­kohl. Ange­baut wird er in unter ande­rem in Nord- und Mit­tel­eu­ro­pa sowie in den west­li­chen Bun­des­län­dern Deutsch­lands. Geern­tet wird er von Mai bis Dezem­ber, wobei das meis­te im Herbst geern­tet wird. Daher hat Rot­kohl auch von Sep­tem­ber bis Novem­ber Haupt­sai­son. Jedoch ist er im Han­del nahe­zu das gan­ze Jahr erhältlich.

Die Inhalts­stof­fe von Rotkohl

Der Grund, wes­halb Rot­kohl ein belieb­tes Win­ter­ge­mü­se ist, liegt auf der Hand: Es sind die wich­ti­gen Nähr­stof­fe, die der Kohl in sich trägt und für unse­ren Kör­per gera­de in den kal­ten Win­ter­ta­gen wich­tig sind. Neben einem hohen Eisen­ge­halt besitzt Rot­kohl auch vie­le Mine­ral- und Bal­last­stof­fe. Beson­ders her­vor­zu­he­ben ist der hohe Vit­amin C Gehalt. So kom­men auf 100 g Rot­kohl 57,14 mg Vit­amin C. Dem­nach wür­den bereits 200 g Rot­kohl den kom­plet­ten Tages­be­darf an Vit­amin C decken. Neben Vit­amin C sind im Rot­kohl auch die Vit­ami­ne K, E und B enthalten.

Der Kohl lie­fert nicht nur wich­ti­ge Nähr­stof­fe, son­dern er ist auch sehr kalo­rien­arm. So kom­men auf 100 g Kohl gera­de ein­mal 27 kcal.

Die Wir­kung von Rot­kohl auf unse­ren Körper

Auf­grund des hohen Bal­last­stoff­an­teils regt Rot­kohl die Darm­tä­tig­keit an. Zudem kann er bei Per­so­nen, die dar­auf emp­find­lich reagie­ren auch zu Blä­hun­gen füh­ren. Das liegt an dem ent­hal­te­nen Inhalts­stoff Acetylcholin.

Der Farb­stoff Antho­cy­an sorgt nicht nur für die schö­ne Far­be des Kohls, son­dern hat auch posi­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf unse­ren Kör­per. So soll er zum einem unser Immun­sys­tem stär­ken und zum ande­rem ent­zün­dungs­hem­mend wirken.

Rot­kohl in der Küche

Der Win­ter­kohl ist sehr fle­xi­bel, wes­halb man ihn vie­len Varia­tio­nen zube­rei­ten kann. So kann man ihn unter ande­rem roh als Salat oder gekocht als Gemü­se essen. Man fin­det ihn auch in vie­len Bowls und am meis­ten wird er wohl als Bei­la­ge zu Gänse‑, Enten‑, Wild- und Schwei­ne­bra­ten ein­ge­setzt. In Ver­bin­dung mit Äpfeln lässt sich aus dem Rot­kohl auch ein her­vor­ra­gen­der Salat zubereiten.

Rot­kohl ist sowohl als Roh­kost als auch gekocht sehr gesund. Im rohen Zustand hat er zwar mehr Nähr­stof­fe, wel­che durch die Hit­ze­ein­wir­kung teils ver­lo­ren gehen. Aller­dings erhöht sich im gegar­ten Zustand der Vit­amin C Gehalt. Das liegt dar­an, dass bei Rot­kohl das Vit­amin C in Form von Ascor­bi­gen A und B gebun­den ist. Hier­bei han­delt es sich um eine Vor­stu­fe von Vit­amin C. Bei­de Sub­stan­zen spal­ten sich beim Erhit­zen auf und set­zen Ascor­bin­säu­re frei, was dazu führt, dass Kohl­ge­mü­se nach dem Kochen mehr Vit­amin C abgibt als in rohem Zustand.

Kauf und Lage­rung von Rotkohl

Einen guten Rot­kohl erkennt man an den kräf­ti­gen fes­ten Blät­tern, der sat­ten Far­be und dem fes­ten Kopf. Also ein­fach nur dar­auf ach­ten, dass er sich fest anfühlt und kei­ne ver­welk­ten Blät­ter hat.

Im Han­del ist nicht nur fri­scher Rot­kohl erhält­lich. Es gibt ihn auch bereits als fer­tig ein­ge­koch­tes Kraut oder tief­ge­kühlt. Jedoch soll­te man auf den Kohl im Glas ver­zich­ten, da hier in der Regel der Zucker­ge­halt erheb­lich ist. Tief­ge­kühl­ten Kohl kann man hin­ge­gen beden­ken­los kau­fen, da die­ser genau so gesund wie fri­scher Rot­kohl sein soll.

Der Kohl lässt sich pro­blem­los über eine län­ge­re Zeit lagern. So hält er sich im Gemü­se­fach im Kühl­schrank bis zu drei Wochen. Ist der Kohl­kopf geschlos­sen, ohne Fle­cken und Ris­se, bleibt er meh­re­re Mona­te im dunk­len, küh­len Kel­ler oder im Kühl­schrank ver­wend­bar. Soll­te man ihn jedoch bereits ange­schnit­ten haben, so soll­te man ihn auf jeden Fall in Frisch­hal­te­fo­lie gewi­ckelt im Kühl­schrank aufbewahren.