Jugend­gui­de an Gedenk­stät­ten werden

Gedenk­stät­ten sind Orte, an denen Geschich­te pas­siert ist. Sie sind Orte der Erin­ne­rung und des his­to­ri­schen Ler­nens, aber auch Orte der Demo­kra­tie­bil­dung und der poli­ti­schen Debat­te, Orte der For­schung und der digi­ta­len Bil­dung, Orte der Recher­che und der Begeg­nung und nicht zuletzt Orte der Vielfalt.

Du inter­es­sierst dich für die Geschich­te des Natio­nal­so­zia­lis­mus und des jüdi­schen Lebens? Dann wer­de Jugend­gui­de an Gedenkstätten!

Jugend­gui­des leis­ten einen wich­ti­gen Bei­trag zur päd­ago­gisch-didak­ti­schen Arbeit an Gedenk­stät­ten in Baden-Würt­tem­berg. Nach dem Kon­zept „Jugend­li­che füh­ren Jugend­li­che“ sol­len auch im Schul­jahr 2021/22 wie­der Jugend­gui­des für die Arbeit an Gedenk­stät­ten aus­ge­bil­det wer­den. Die Aus­bil­dung fin­det in Koope­ra­ti­on mit dem Arbeits­kreis Jugend- und Ver­mitt­lungs­ar­beit der Lan­des­ar­beits­ge­mein­schaft der Gedenk­stät­ten und Gedenk­stät­ten­in­itia­ti­ven Baden-Würt­tem­berg (LAGG) statt.

Anmel­dung bis zum 16. Janu­ar 2021 per Mail an: andreas.schulzlpb.bwl.de

Gedenk­stät­te in unse­rer Region

Syn­ago­ge Affaltrach

Die Syn­ago­ge wur­de am 28. Novem­ber 1851 mit einem Fest­pro­gramm von der gan­zen Gemein­de Affalt­rach sowie zahl­rei­chen Gäs­ten aus dem kirch­li­chen und öffent­li­chen Leben eingeweiht. 

Sie ist eine der weni­gen Syn­ago­gen, die alle Räu­me, die für das kul­ti­sche und täg­li­che Leben einer jüdi­schen Gemein­de wich­tig sind, ver­eint: Got­tes­dienstraum, Schul­zim­mer, Sit­zungs­zim­mer, ritu­el­les Tauch­bad und Lehrerwohnung.

​In der Reichs­po­grom­nacht vom 9. auf den 10. Novem­ber 1938 schän­de­ten und ver­wüs­te­ten aus­wär­ti­ge Abord­nun­gen von SA und NSDAP die Ein­rich­tung des Bet­saals; gleich­zei­tig wur­de das Mobi­li­ar der bei­den Räu­me im Erd­ge­schoss, in denen die jüdi­sche Fami­lie Bog­d­anow wohn­te, völ­lig zerstört.

Heu­te ist das Gebäu­de ein Muse­um und gehört dem Land­kreis Heil­bronn. Er hat das zweck­ent­frem­de­te Haus 1986 von der Gemein­de Ober­sulm über­nom­men, vor dem Ver­fall bewahrt und nach den alten Plä­nen wiederhergestellt.

Der „Freun­des­kreis ehe­ma­li­ge Syn­ago­ge Affalt­rach e.V.“ hat­te den Anstoß zur Ret­tung des Gebäu­des gege­ben und ist für die Bil­dungs­ar­beit und die Ver­an­stal­tun­gen im Muse­um verantwortlich.