Zwie­beln – Kein Grund zum Weinen

Die Zwie­bel kommt nahe­zu in jedem Gericht vor, denn sie bil­det die Basis der Wür­ze. Zudem gehört sie zu den belieb­tes­ten Gemü­se­sor­ten. Allein in Deutsch­land wer­den jähr­lich sie­ben Kilo pro Kopf ver­zehrt. Aber sie run­det nicht nur unse­re Gerich­te ab, sie hat auch gesund­heits­för­dern­de Wir­kun­gen auf unse­ren Kör­per. Zum Bei­spiel wirkt sich die Schwe­fel­ver­bin­dung, die uns beim Zwie­bel schnei­den zum Wei­nen bringt sehr posi­tiv auf unser Herz-Kreis­lauf-Sys­tem aus.

Die Her­kunft, Eigen­schaf­ten und Geschich­te der Zwiebel

Bereits vor 5.000 Jah­ren war die Zwie­bel ein belieb­tes Gewürz, Heil- und Lebens­mit­tel. Ihren Ursprung hat sie ver­mut­lich in Asi­en und wie ihr Name bereits ver­rät gehört die Zwie­bel der Fami­lie der Zwie­bel­ge­wäch­se an.

Für die Ägyp­ter war die Zwie­bel ein Kult­ob­jekt, weil man sie für ein Sym­bol für das ewi­ge Leben hielt. Grund hier­für ist ihre kuge­li­ge Form sowie die kon­zen­tri­sche Anord­nung ihrer Rin­ge. Zudem dach­ten sie, dass der Geruch der Zwie­bel die Toten wie­der zum Leben erwe­cken könn­te. Das ist auch der Grund, wes­halb man im Grab vom Tutancha­mun Zwie­bel­res­te fand. Für die Pyra­mi­den­ar­bei­ter hin­ge­gen war sie ein Hauptnahrungsmittel.

Bei den Grie­chen wur­de die Zwie­bel zum einem als Heil­pflan­ze ein­ge­setzt. Die Römer hin­ge­gen nut­zen sie um die Mus­keln ihre Gla­dia­to­ren mit dem Saft der Zwie­bel ein­zu­rei­ben, da man dach­te, dass das die Mus­keln stär­ken würde.

Bei uns in Deutsch­land wird die Zwie­bel ca. seit dem 12. Jahr­hun­dert ange­baut und ist seit­her nicht mehr weg­zu­den­ken. Denn sie ist mitt­ler­wei­le eine der belieb­tes­ten Gemü­se­sor­ten. Allein in Deutsch­land nimmt jede*r Deut­sche pro Jahr etwa sie­ben Kilo zu sich.

Man unter­schei­det zwi­schen der Som­mer- und der Win­ter­zwie­bel. Die Som­mer­zwie­bel wird im März, sobald der Boden frost­frei ist, aus­ge­sät und im August/September geern­tet. Sie kön­nen bis ins Früh­jahr gela­gert wer­den. Die Win­ter­zwie­bel wird nur in Gebie­ten mit mil­den Win­ter ange­baut. Dort wird sie im August aus­ge­sät und im Juni geern­tet. Die Win­ter­zwie­bel ist vom Geschmack her etwas mil­der als die Som­mer­zwie­bel. Die Haupt­sai­son ist von Juli bis Oktober.

Die Inhalts­stof­fe der Zwiebel

Zwie­beln ent­hal­ten jede Men­ge Bal­last­stof­fe, Vit­amin A, B, und C sowie Eisen, Kali­um und Schwefel.

Auf 100 g Zwie­beln kom­men zudem gera­de ein­mal 26 kcal. Damit gehört die Zwie­bel zu den kalo­rien­ar­men Gemü­se­sor­ten. Zudem ent­hält die Zwie­bel nicht die klas­si­schen Koh­len­hy­dra­te in Form vom Stär­ke. Statt­des­sen sind ihre Koh­len­hy­dra­te in den soge­nann­ten Fruktanen. Die­se sor­gen zudem auch dafür, dass die Zwie­bel nicht austrocknet.

Die Wir­kung der Zwie­bel auf unse­ren Körper

Der Grund wes­halb wir beim Zwie­bel schnei­den wei­nen müs­sen sind die ent­hal­te­ne Schwe­fel­ver­bin­dun­gen. An der äuße­ren Zell­schicht der Zwie­beln befin­det sich das Iso-Alli­in. Das ist eine schwe­fel­hal­ti­ge und anti­sep­tisch wir­ken­de Ami­no­säu­re. Im Inne­ren der Zwie­bel ist das Enzym Alli­i­na­se. Durch das schnei­den der Zwie­bel tre­ten die bei­den Stof­fe mit­ein­an­der in Kon­takt und lösen einen Stoff (Pro­pan­thi­ol-S-Oxi) aus, wel­cher bei uns die Trä­nen verursacht.

Aller­dings hat die Schwe­fel­ver­bin­dung nicht nur die­se eine unan­ge­neh­me Aus­wir­kung auf unse­ren Kör­per, son­dern sie wirkt sich auch posi­tiv auf unser Herz-Kreis­lauf-Sys­tem aus. Denn die schwe­fel­hal­ti­gen Sub­stan­zen opti­mie­ren den Blut­fluss und die Sau­er­stoff­ver­sor­gung im Blut und sen­ken den Cho­le­ste­rin­spie­gel. Zudem wir­ken sie blut­druck­sen­kend und hem­men die Blut­ge­rin­nung wodurch wie­der­um Throm­bo­sen vor­ge­beugt wer­den kön­nen. Wie bereits erwähnt, ist die Zwie­bel auch eine alte Heil­pflan­ze. Ein­ge­setzt wur­de sie bei den ver­schie­dens­ten Krank­hei­ten, wie z. B. bei Hus­ten, Hals- oder Ohren­schmer­zen, Bla­sen- und Harn­wegs­in­fek­tio­nen, Grip­pe und Erkäl­tun­gen, Ver­dau­ungs­be­schwer­den, Schwä­che­zu­stän­de, Rheu­ma­ti­sche Beschwer­den, Insek­ten­sti­che, Wun­den und Nar­ben. Dabei wur­de sie ent­we­der geges­sen, inha­liert, äußer­lich auf­ge­tra­gen oder als Sirup bzw. Saft eingenommen.

Die Zwie­bel in der Küche

Zwie­beln las­sen sich sehr viel­sei­tig zube­rei­ten. Man kann sie roh, ein­ge­legt, gedüns­tet oder gebra­ten ver­zeh­ren. Man fin­det sie z. B. in Sala­ten, Auf­läu­fen, Sup­pen, Auf­stri­chen, Kuchen, Ein­töp­fen, Risot­tos und Soßen. Nahe­zu jedes Gericht run­det die Zwie­bel ab., denn sie bil­det die Basis der Würze.

Um die gesund­heits­för­dern­de Wir­kung der Zwie­bel nicht zu ver­lie­ren gibt es eini­ges zu beach­ten. Zum Bei­spiel zer­stört Hit­ze die Inhalts­stof­fe. Daher soll­te sie im Opti­mal­fall roh ver­zehrt oder zumin­dest scho­nend zube­rei­tet wer­den. Aber auch bei schnei­den der Zwie­bel kann man bereits Feh­ler machen, denn die äußers­ten Scha­len beinhal­ten auch die meis­ten Vit­ami­ne. Daher soll­te man so weni­ge Schich­ten wie mög­lich von der Zwie­bel entfernen.

Wer Zwie­beln ohne Trä­nen schnei­den möch­te, kann ent­we­der wäh­rend­des­sen eine Tauch­bril­le tra­gen oder sie vor dem Schnei­den unter kal­tes Was­ser hal­ten. Der Zwie­bel­ge­ruch an den Hän­den lässt sich gut mit ein paar Trop­fen Zitro­nen­saft ent­fer­nen. Ein­fach kurz ein­wir­ken las­sen und dann abwa­schen. Mund­ge­ruch lässt sich zwar beim Ver­zehr von Zwie­beln nicht ver­mei­den aber man kann ihn durch kau­en von Min­ze wie­der ver­schwin­den lassen.

Kauf und Lage­rung von Zwiebeln

Beim Kauf der Zwie­bel soll­te man dar­auf ach­ten, dass sie sich prall und fest anfüh­len. Die Zwie­beln soll­ten zudem kei­ne grü­nen Trie­be haben und abso­lut tro­cken sein. Am bes­ten kann man das tes­ten, in dem man das Zwie­bel­netz schüt­telt. Wenn man ein rascheln hört, dann bedeu­tet das, dass die Zwie­beln gut getrock­net wur­den. Gut getrock­ne­te Zwie­beln sind auch ein Zei­chen für die Fri­sche der Zwie­bel, denn bei alten Zwie­beln sitzt die Scha­le fest und man kann kein rascheln hören.

Am wohls­ten füh­len sich Zwie­beln an einem dunk­len, luf­ti­gen und tro­cke­nen Ort. Bei Zim­mer­tem­pe­ra­tur sind sie in der Regel ein bis zwei Wochen halt­bar. An küh­le­ren Orten kann man sie ein paar Mona­te lagern.

Licht ist schäd­lich für die Zwie­beln, denn dadurch kön­nen sie wei­ter kei­men und es wach­sen grü­ne Trie­be. Die Trie­be sind zwar nicht gif­tig, jedoch sor­gen die­se dafür, dass die Zwie­beln schnel­ler fau­len. Zwie­beln las­sen sich auch ein­frie­ren oder ein­le­gen. Dadurch kann man die Halt­bar­keit verlängern.

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